Pflichtbewusst bin ich die obligatorischen 5’000+ Treppenstufen zum Adam’s Peak hochgeklettert. S’Füdli und d’Wädli händ die Aktion weniger gschätzt. In Ella tänzelte ich über die schwindelerregenden Viaduktbögen der Nine Arch Bridge und im Udawalawe Nationalpark erspähte ich Elefanten und etwas ungewollt auch ein Krokodil, das einen Affen verspeiste. Natur pur gäll.
Ich ass gefühlt eine Tonne Kottu Roti und surfte im indischen Ozean. Sri Lanka bietet so viel! Doch am liebsten beobachtete ich Alltägliches abseits der Touristenpfade: Ältere Herren radeln selbst mit Sarongs flotter auf ihren Eingängern, als ich es mit einem Röckli je könnte. Drahtige Männer schultern sechs Meter lange Bambusstämme durch die Gegend. Immer schön de Chopf izieh bi Kurve und Chrüzige! Denn Bambus ist auf jeder Baustelle als Gerüst im Einsatz.
Kokosnüsse fallen mit einem dumpfen „Plopp“ von den Palmen. Strassenhunde wedeln durch die Gegend und die Büsi’s sind nicht weniger divenhaft als Zuhause. Es wird überall fleissig gewerkelt, der Standard ist einfach, aber recht sauber. Klar, kein weisses T-Shirt bleibt weiss, aber das ist halt so mit dem Sand und inexistenten Abgasfiltern. Frauen hingegen trifft man verhältnismässig seltener. In den Bussen oder auf den Strassen begegnet man meist Männern. Als weisse, alleinreisende Frau habe ich durchgehend starrende Blicke und viele Fragen auf mich gezogen. Nöd nur einisch hends mi welle verhürate. Schlechte Erfahrungen habe ich aber zum Glück nie gemacht.
Gegraust hat’s mir einzig vor der Betelnuss. Sie ist omnipräsent und wird mit Kalk zerkaut. Simple Alltagsdroge mit grösstem Suchtpotential. Hat man fertig gekaut, wird gespuckt. Viel gespuckt. Es scheint extra cool zu sein, wenn man den rotgefärbten Chöder von ganz weit unten hochzieht und mit allen Kräften rausspudert. Eifach uh mega grusig! Gut wusste ich damals noch nicht, dass ich das Gespuder anschliessend auch in Indien und Myanmar nicht loswurde.
